Was ist Vorhofflimmern?
Vorhofflimmern stellt die häufigste Herzrhythmusstörung des Menschen dar, die Häufigkeit dieser Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter an. Beim herzgesunden Menschen gibt der sogenannte Sinusknoten die Geschwindigkeit des Herzschlages vor, beispielsweise führt der Sinusknoten physiologisch bei sportlicher Aktivität zu einer Beschleunigung des Pulses. Bei Patient*innen mit Vorhofflimmern kommt es jedoch zu einer schnellen, absolut chaotischen und unkoordinierten Erregung der rechten und linken Vorkammer. Die Symptome, welche dadurch verspürt werden, sind individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt: Das Spektrum reicht von sehr gering verspürten Symptomen wie unrhythmischem Puls, bis zu sehr starken Beschwerden, sodass aufgrund von Herzrasen, Herzstolpern oder Leistungseinbuße keiner regulären Aktivität mehr nachgegangen werden kann.
Neben subjektiv wahrnehmbaren Beschwerden birgt Vorhofflimmern insbesondere die Gefahr eines Schlaganfalls durch die Verschleppung eines Blutgerinnsels in das Gehirn. Auch die Entwicklung einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist möglich. Aus diesem Grunde ist bei Vorhofflimmern eine exakte Diagnose und die individuell angepasste Therapie so wichtig.
Diagnose und Therapie von Vorhofflimmern
Sehr oft werden noch vor der ersten Diagnose von Vorhofflimmern Symptome wie Herzrasen oder Herzklopfen verspürt. Im Falle dieser (oft unspezifischen) Symptome sollte bereits eine ärztliche Vorstellung erfolgen, um Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern frühzeitig zu identifizieren. Ist einmal die Diagnose von Vorhofflimmern gestellt, erfolgt initial eine ausführliche Untersuchung, wo insbesondere Blutwerte sowie die Herzfunktion mit Ultraschall untersucht werden. Sehr oft muss mit einer Blutverdünnung begonnen werden, um einen Schutz vor dem Schlaganfall sicherzustellen.In Absprache mit Ihrer betreuenden Ärztin/Ihrem betreuenden Arzt* wird entschieden, ob und wie wieder eine geordnete Erregungsabfolge in Ihrem Herzen (Sinusrhythmus) dauerhaft hergestellt werden kann. Neben einem kontrollierten Elektroschock unter kurzer Narkose (kurzfristige Wiederherstellung von Sinusrhythmus) sowie einer medikamentösen Therapie besteht die Möglichkeit einer Verödungstherapie in Form einer Pulmonalvenenisolation zur dauerhaften Wiederherstellung eines geordneten Herzrhythmus.
Die Katheterablation (Pulmonalvenenisolation) von Vorhofflimmern
Die Pulmonalvenen (Lungenvenen) transportieren das Blut, welches in der Lunge mit Sauerstoff angereichert wurde, in den linken Vorhof, von wo es in die linke Kammer und weiter in den Körper (Kopf, Arme, Beine) gepumpt wird. Ende der 90er Jahre wurde in Südfrankreich entdeckt, dass elektrische „Störenfriede“, sogenannte elektrische Trigger, aus den Pulmonalvenen auf die linken Herzkammern mit Strom „feuern“. Die hierdurch entstehenden Extraschläge sind in der Lage, Vorhofflimmern auszulösen. So wurde die Pulmonalvenenisolation (PVI) entwickelt, also die elektrische Isolation der Pulmonalvenen von der linken Vorkammer, mit dem Ziel die „Störenfriede“ zu blockieren.

Darstellung des linken Vorhofes mit zirkumferentieller elektrischer Isolation
der Pulmonalvenen in einem hochauflösenden 3D-Map.
Wir besprechen gemeinsam mit Ihnen und der/dem zuweisenden Ärztin*/Arzt* , welche Methode für Sie am besten geeignet ist. In unserem Krankenhaus wird die neueste Technik eingesetzt, um für die Patient*innen die maximale Sicherheit und größtmöglichen Erfolgsaussichten im Rahmen der Ablation zu erzielen. Dazu gehört der Einsatz hochmoderner 3D-Mappingsysteme in Verbindung mit sichereren und effizienten Ablationskathetern. Die 3D-Systeme dienen der Echtzeitdarstellung der Katheter in Ihrem Herzen während der Ablation. Nach der Verödungstherapie werden wir Sie engmaschig in Absprache mit Ihrer/Ihrem betreuenden Kardiologin*/Kardologen* bzw. Hausärztin*/Hausarzt* zur Nachsorge einbestellen, um offene Fragen zu beantworten und insbesondere den Ablationserfolg zu kontrollieren.
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