Schwerpunkt: Welt-Kontinenz-Woche 17.-23. Juni 2024

Stuhlinkontinenz muss nicht sein

Nicht kontrollierbarer Stuhlverlust ist weit verbreitet, schränkt die Lebensqualität enorm ein und wird noch immer tabuisiert. Menschen sind so stark beeinträchtigt, dass sie sich sozial zurückziehen. Was nicht ausreichend bekannt ist: Ein chirurgischer Eingriff hilft dauerhaft.

Rund acht Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Österreich leidet unter nicht kontrollierbarem Stuhlverlust. Diese Erkrankung ist mit sehr viel Scham behaftet. Die Betroffenen scheuen sich oft, darüber zu sprechen oder ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Stuhlinkontinenz muss nicht hingenommen werden, sondern es stehen eine Reihe von Behandlungsoptionen zur Verfügung. „Inkontinenz nimmt den Betroffenen Menschen ein hohes Maß an Lebensqualität und -freude“ sagt Oberärztin Dr.in Michaela Lechner, Fachärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Göttlicher Heiland Krankenhaus. „Diesen Patient*innen können wir im Göttlicher Heiland Krankenhaus aufgrund unserer Spezialisierung auf diesem Gebiet langfristig helfen.“

Die fünf Haupt-Ursachen für Stuhlinkontinenz sind:

  1. Muskuläre Defekte der Schließmuskulatur
  2. Altersbedingte Muskelschwäche
  3. Erkrankungen des Nervensystems
  4. Veränderte Stuhlkonsistenz
  5. Gestörte Reservoirfunktion des Enddarmes

In vielen Fällen führt eine Kombination von mindestens zwei der oben genannten Faktoren dazu, dass die Erkrankung manifest wird.

Behandlungsmöglichkeiten

Zunächst erfolgt immer eine konservative Therapie. Dazu zählen primär die Stuhlregulation und die Physiotherapie. Chirurgische Eingriffe kommen dann zur Anwendung, wenn die konservative Therapie nicht ausreichend Abhilfe schafft. Zu den vielfach bewährten Methoden zählen die Rekonstruktion des Schließmuskels (Sphinkterrepair), wobei der Schließmuskel vernäht wird, und die sakrale Nervenstimulation. Dabei wird die Nervenversorgung des Beckenbodens durch Strom – ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher – beeinflusst.

„Dank dieser Methoden, die manchmal auch in Kombination eingesetzt werden, ist Stuhlinkontinenz in vielen Fällen heilbar“, so Dr.in Lechner. „Die Eingriffe werden bei uns nach modernsten Verfahren durchgeführt. Unser Ziel ist es, dass die Behandlung unsere Patientinnen* und Patienten* möglichst wenig belastet.“

Kontakt

Darmambulanz
(alle Erkrankungen des Dick- und Enddarms)
Telefonische Anmeldung
T: +43 1 40088-7700
(in den Zeiten: Mo-Fr 13-15 Uhr)

Ihre Darmspezialist*innen

OÄ Dr.in Michaela Lechner, F.E.B.S.

Fachärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie

OA Dr. Michael Margaritidis

Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie

OA Dr. Christian Kovats

Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie

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